Viele gemeinnützige Organisationen sind darauf angewiesen, Mittel über Spenden und Fördertöpfe anzuwerben. Auch in KiFaZen kann die Akquise zusätzlicher Mittel zielführend sein. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen Wege auf, wie Sie Mittel gezielt und mit anregender Begründungsgrundlage anfragen können.

Viele gemeinnützige Organisationen sind darauf angewiesen, Mittel über Spenden und Fördertöpfe anzuwerben und haben hierzu Strategien entwickelt. Auch in KiFaZen kann die Akquise zusätzlicher Mittel zielführend sein.

Nur Mut – Anfangen ist nicht schwer

Zunächst mag es Ihnen vielleicht unangenehm erscheinen, um Geld und Unterstützung zu bitten. Doch denken Sie daran, auch die Unterstützenden können einen Nutzen von der Kooperation mit Ihrer Einrichtung haben: Sie gewinnen Sinnhaftigkeit für ihr Tun und genießen das Bewusstsein, sich für einen guten Zweck einzusetzen.

Ein guter Tipp vorab ist also, sich nicht abschrecken zu lassen und einfach zu starten. Sammeln Sie Erfahrungen und knüpfen Sie erste Beziehungen zu Unterstützenden. So können Sie langfristig ein valides Netzwerk aufbauen.

Dabei sollten Sie sich nicht durch einzelne Absagen oder geplatzte Pläne entmutigen lassen, sondern flexibel bleiben und darauf vertrauen, dass sich Türen auftuen.

Unterschiedliche Wege, um Unterstützung anzufragen

Wege, wie Sie zusätzliche Mittel akquirieren können, gibt es viele.

  • Förderverein: Sind die Familien Ihrer Einrichtung engagiert und mitbestimmungswillig, kann z.B. die Gründung eines Fördervereins für Ihr KiFaZ in Betracht gezogen werden, über den zusätzliche Mittel für bestimmte Anschaffungen und Aktionen generiert werden können.
  • Kooperationen: Die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen, kann ein Weg sein, Mittel oder Unterstützung zu akquirieren. Es können sich beispielsweise die lokale Bäckerei zum Aufstellen einer Spendenbox bereit erklärender örtlich ansässige Handwerksfirmen Zeit, Arbeitskraft oder Sachmittel zur Verfügung stellen. Vielleicht kann eine Schreinerei Ihrem KiFaZ eine Sitzgelegenheit spenden oder eine Gärtnerei beteiligt sich an der Umgestaltung Ihres Außengeländes. In jedem Fall ist es sinnvoll transparent zu machen, was Ihre Einrichtung benötigt und welche Entwicklungsschritte als nächstes anstehen.
  • Förderanträge: Es gibt verschiedene Anträge z.B. bei Förderprogrammen von Bund, Kommunen, Ländern und Kirchen, Fernsehlotterie, Sparkassenstiftung, Aktion Mensch oder ganz allgemein fördernden Stiftungen, die Sie ausfüllen und einreichen können.
  • Crowd-Funding: Im Internet gibt es eine breite Auswahl an Crowd-Funding-Plattformen, über die Geld für bestimmte Projekte und Zwecke gesammelt werden kann. Um einige Beispiele zu nennen: betterplace.org, gofundme.com, startnext.com, whydonate.com
  • Bußgelder: Schließlich können auch von Gerichten verhängte Bußgelder an gemeinnützige Organisationen fließen. Möchten Sie Ihre Einrichtung als mögliche Empfängerin von Bußgeldern hinterlegen lassen, wenden Sie sich an das für sie zuständige Oberlandesgericht. Unter folgendem Link finden Sie die Webseite des Oberlandesgerichts Stuttgart: Bußgeldliste – Oberlandesgericht Stuttgart

Was können Sie tun, damit Menschen Ihr KiFaZ gerne unterstützen und Geld, Sachmittel oder Zeit investieren?

Im Folgenden führen wir einige Punkte auf, die Sie beachten können, um Ihre Chancen auf Mittel von Unterstützenden zu erhöhen:

  • Passen Sie Ihre Förderanträge individuell an: Machen Sie sich mit den Förderschwerpunkten sowie Zielen des Fördergebers vertraut und richten Sie Ihre Begründung im Antrag danach aus. Die Entscheider in entsprechenden Institutionen lesen meist viele Förderanträge und haben einen guten Blick dafür, ob Texte individuell an den jeweiligen Förderzweck angepasst wurden oder ob es sich um Standardtexte mit Standardbegründungsmustern handelt.
  • Werden Sie anschaulich: Zeigen Sie konkret auf für welches Projekt oder welche Aktion Sie Mittel benötigen. Verpacken Sie Ihr Anliegen gerne in eine Geschichte. Damit sprechen Sie die Emotionen Ihrer Empfänger und Empfängerinnen an und machen Sachzusammenhänge verständlich und einprägsam. Nutzen Sie außerdem Bilder. Sie können Erinnerungen wecken und so die Bereitschaft der Menschen steigern, sich in unterschiedlicher Form zu beteiligen, z.B. in den Austausch zu kommen, zu spenden o.ä.
  • Formulieren Sie positiv: Erläutern sich nicht, woran es mangelt und was aktuell noch fehlt. Sondern beschreiben Sie positiv, was im Falle einer Unterstützung verbessert oder erreicht werden kann. So liegt der Blick auf den möglichen Veränderungen und Entwicklungen.
  • Laden Sie zu Veranstaltungen ein: Wenn Spendenaufforderungen in eine Veranstaltung eingebettet sind und einen Event-Charakter haben, spenden Menschen gerne (z.B. Tombola beim Sommerfest).
  • Tue Gutes und sprich darüber: Eine Spende gibt Unternehmen die Möglichkeit, ihr eigenes Image zu pflegen und mit ihrem sozialen Engagement zu werben. Auch Sie können den Spendern anbieten, die Unterstützung sichtbar zu machen. Die Geber profitieren also durchaus von ihrer Bereitschaft das KiFaZ zu unterstützen.

Und wie weiter? Fundraising ist prozesshaft und versteht sich vornehmlich als Aufbau und Pflege von Beziehungen.

Wenn eine Aktion erfolgreich abgeschlossen werden konnte und Mittel eingeworben wurden, ist das Fundraising jedoch noch nicht abgeschlossen. Es empfiehlt sich immer, die entstandene Beziehung weiterhin zu pflegen. Berichten sie beispielsweise davon, was durch die zusätzlichen Mittel erreicht werden konnte. Sie können Dankesbriefe versenden, bestimmt auch mit Hilfe der Kinder. Außerdem können Sie den Mittelgebern Zeitungsartikel zur Verfügung stellen oder Fotos und O-Töne erfolgreicher Aktionen (natürlich immer unter Beachtung des Datenschutzes). Eventuell können Sie die Mittelgeber auch in Aktionen oder Veranstaltungen einbinden – bei Diskussionsrunden, Begrüßungen oder Eröffnungsfeiern.

Die Unterstützer freuen sich bestimmt über den Einblick in die erfolgreichen Tätigkeiten des KiFaZ und die Einrichtung kann sich so als lohnende Investition und zuverlässiger Partner positionieren. Der Weg für eine weitere Zusammenarbeit ist geebnet.

Mit ein bisschen Mut, Experimentierfreude und Beziehungspflege können sich KiFaZe so Unterstützernetzwerke aufbauen. Bedenken Sie auch: Mit der Aufnahme ins Landesförderprogramm war Ihre Einrichtung bereits erfolgreich im Bereich Fundraising und kann sich auf die Schulter klopfen. Es gibt also keinen Grund, warum dies nicht auch bei anderen Mittelgebern gelingen sollte.

Anmerkungen:

Bei der Gewinnung zusätzlicher Mittel ist es besonders wichtig, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu beachten, insbesondere im Hinblick auf steuerliche Vorgaben.

Dabei gilt es, zwischen Spenden und Sponsoring zu unterscheiden. Während eine Spende eine freiwillige und unentgeltliche Leistung zur Förderung eines gemeinnützigen Zwecks darstellt, basiert Sponsoring auf einer konkreten Gegenleistung, wie zum Beispiel der Verlinkung auf der Website des Sponsors.

Wenn Mittel durch Sponsoring akquiriert werden, ist es entscheidend, die Sponsoren genau zu prüfen und sicherzustellen, dass deren Ziele mit denen des KiFaZ übereinstimmen.

Bei Spenden hingegen wird häufig eine Zuwendungsbestätigung verlangt, um die Spende steuerlich geltend machen zu können. Zuwendungsbestätigungen (auch Spendenbescheinigungen genannt) dürfen nur von Organisationen ausgestellt werden, die vom Finanzamt als gemeinnützig, mildtätig oder kirchlich anerkannt sind und einen entsprechenden Freistellungsbescheid besitzen. Dazu gehören unter anderem eingetragene Vereine, Stiftungen, religiöse Organisationen oder auch gemeinnützige Gesellschaften wie die gGmbH oder gUG. In vielen Fällen erhalten Schulen, Kindertagesstätten und andere Bildungseinrichtungen Unterstützung durch Fördervereine, die im Fall einer Gemeinnützigkeit ebenfalls Spendenbescheinigungen ausstellen dürfen. Abhängig von der Trägerform muss das KiFaZ unter Umständen also zunächst erstmal einen Förderverein gründen, um künftig Zuwendungsbestätigungen ausstellen zu dürfen.

Die gewonnenen Mittel können steuerrechtliche Auswirkungen auf den Träger haben. Um spätere Komplikationen zu vermeiden, ist es ratsam, den Träger frühzeitig in die Planungen des Fundraisings einzubeziehen. Er kann die steuerrechtliche Behandlung von Spenden und Sponsoring eigenständig prüfen – gegebenenfalls unter Hinzuziehung eines Steuerberaters – um sicherzustellen, dass alle steuerlichen Vorgaben korrekt eingehalten werden.

 

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