Die Entwicklung zum KiFaZ bedeutet ohne Zweifel einen Mehraufwand, besonders für das Team und die Leitung der Einrichtung. Doch dieser zahlt sich für alle Beteiligten aus! Denn neben der Unterstützung der Familien und dadurch erreichten Begleitung und Förderung der Kinder, profitieren auch das Team, der Träger und der Sozialraum von der Weiterentwicklung.

Was Kinder gewinnen

Kinder können im KiFaZ durch eine bessere Verzahnung der Lebenswelten „Kita“ und „Familie“ eine noch stärkere Verbundenheit mit ihrer Kita entwickeln. Sie profitieren davon, dass sowohl Eltern, Erzieherinnen und Erzieher als auch sie selbst gemeinsam gestalten und an einem Strang ziehen. Die Beziehungen zwischen allen Beteiligten werden dadurch gestärkt. Kinder erleben eine Willkommenskultur im KiFaZ für sich und ihre Familie und können dank der diversen Angebote der Mitarbeitenden und auch anderer Eltern und Großeltern, qualitativ hochwertige Zeit mit ihren Eltern verbringen.

Durch das Netzwerk des KiFaZ im Sozialraum lernen Kinder weitere, bisher eventuell unbekannte Orte und Einrichtungen kennen, wie Museen, Theater oder Bibliotheken, aber auch Sportstätten und Spielplätze. So erleben Kinder ihren Sozialraum und dessen Vielfalt von klein auf und lernen, sich in diesem zu bewegen.

Das KiFaZ ist ein Resilienzfaktor für Kinder und ihre Familien.
Teilnehmerin bei einem Netzwerktreffen

Das Mehr für Familien

Familien finden im Kinder- und Familienzentrum eine niedrigschwellige Anlaufstelle für Beratung bei Fragen und vielfältige Unterstützung passend zu ihren Bedarfen. Eltern können ein erweitertes Angebot nach den Grundsätzen Begegnung, Beratung, Bildung und Begleitung erwarten. Sie erleben dabei eine Willkommenskultur und die stärkenorientierten Möglichkeiten zur Mitgestaltung im KiFaZ schaffen Erlebnisse von Selbstwirksamkeit und Empowerment. Eltern und Großeltern finden außerdem Anerkennung für ihr Wissen und Können, welches sie in verschiedene Angebote einbringen. Durch die Begegnungsmöglichkeiten für Familien im KiFaZ entstehen neue Freundschaften, die wiederum die Grundlage für ein Unterstützungsnetzwerk innerhalb der Elternschaft bilden, das über das KiFaZ hinaus geht.

Zugewinn für das Team

Das Team profitiert bei der Entwicklung zum KiFaZ von der stetigen Selbstreflexion der eigenen Haltung. Durch die vielseitigen und abwechslungsreichen Aufgaben im KiFaZ kann größere berufliche Zufriedenheit entstehen, da hier die eigenen Stärken und Interessen wahrgenommen und eingebracht werden können und sie dadurch Wertschätzung erfahren. Das wiederum stärkt die Motivation im Team und macht beispielsweise vakante Stellen attraktiver – ein Vorteil bei der Personalgewinnung.

Durch den engeren Kontakt zu den Familien entwickelt sich im Team ein besseres Verständnis für deren Lebenswelten. Gemeinsame Ziele zu verfolgen und zu erreichen, stärkt zudem die Verbundenheit zwischen Team und Familien. Dies trägt dazu bei, die Identifikation mit der Einrichtung auf beiden Seiten zu fördern.

Malsachen
Bild: Laura Rivera (Unsplash)

Wie der Träger profitiert

Der Träger eines KiFaZ gewinnt eine Einrichtung mit einem besonderen Qualitätsmerkmal und Profil, was entsprechende Außenwirkung und positive Imageeffekte mit sich bringen kann. Als attraktiver Arbeitsplatz erleichtert das KiFaZ so auch die Fachkräftegewinnung. Der Entwicklungsprozess zum Kinder- und Familienzentrum erfordert zudem eine enge Zusammenarbeit zwischen Einrichtung und Träger, so dass die Beziehung zwischen beiden intensiviert wird.

Da das KiFaZ die Bedarfe der Familien vor Ort ermittelt, wird es für Träger leichter ein passgenaues und attraktives Angebot bereitzustellen und dadurch einen gezielten Beitrag zu einer familienfreundlichen Kommune zu leisten.

Ich habe meine Motivation wiedergefunden nach der anstrengenden Zeit und habe heute einen Funken wiederbekommen, dass dieses Modell lohnend ist und sich dafür starkzumachen ebenso!
Teilnehmerin bei einem Netzwerktreffen

Mehrwert für den Sozialraum

Kinder und ihre Familien erleben durch das KiFaZ einen hürdenfreien Zugang zu Angeboten im Sozialraum und können sich aktiv in diesen einbringen und aus ihnen schöpfen. Bedarfsgerechte Angebote unterstützen die Familien niedrigschwellig und können so die Zufriedenheit, Lebensqualität und Gesundheit steigern. So erreichen Vorträge über gesunde Ernährung oder Stressprävention interessierte Eltern leichter, wenn sie direkt im KiFaZ stattfinden, statt in der VHS. Auch die Logopädin, die vormittags in die Einrichtung kommt, erspart Familien einen zusätzlichen Weg und ermöglicht die Zusammenarbeit mit den Kindern innerhalb günstigerer Zeitfenster. Und wenn das Eltern-Kind-Yoga vom örtlichen Sportverein in der KiFaZ-eigenen Turnhalle angeboten wird, sind Bewegung und Freunde treffen für Klein und Groß gleichzeitig möglich. Zudem können Themen des KiFaZ in den Sozialraum hineinwirken. Durch die Vernetzung von bestehenden Angeboten und Akteur:innen lässt sich an gemeinsamen Zielen arbeiten; so werden eventuell ungedeckte Bedarfe erkennbar, die mit passgenauen Angeboten begegnet werden können.

Das KiFaZ ermöglicht eine viel größere Bandbreite an Angeboten. Diese Vielfalt kommt nicht nur den Familien zugute, sondern bereichert auch unsere Arbeit.
Teilnehmerin bei einem Netzwerktreffen

Zudem habe sich die Attraktivität für neue Fachkräfte erhöht. Nachdem die Einrichtung als KiFaZ sichtbar wurde, kamen sogar Anrufe von Erzieher:innen, ob es freie Stellen gäbe. Außerdem könnten sie nun die Vielfalt der Kompetenzen und Stärken im Team besser nutzen, denn es gehe nicht darum, dass alle alles leisten müssen. Gleichzeitig könne man flexiblere Arbeitszeitmodelle für alle Teammitglieder anbieten.