Seit 2016 war die Kita Thomas-Mann-Straße aus Karlsruhe beim Landesförderprogramm „Weiterentwicklung von Kindertageseinrichtungen zu Kinder- und Familienzentren“ dabei.

„Die Arbeit eines KiFaZ haben wir zwar eigentlich auch schon vorher gemacht, aber ein Name für das, was wir hier tun, fehlte noch. Ebenso fehlte uns die finanzielle Unterstützung und Anerkennung beim Träger für diese doch sichtbare Mehrarbeit. Das Landesförderprogramm ermöglichte uns beides“, berichtet Edith Britah, Leiterin der Einrichtung. Für sie ist es unabdingbar, von Anfang an, das gesamte Team mit seinen Stärken und Schwächen, Ideen und Ängsten mit ins Boot zu holen. Wenn die Vielfalt der Kompetenzen und Stärken gut genutzt wird, profitieren alle Seiten davon. „Es geht schließlich nicht darum, dass alle alles leisten müssen“, so Edith Britah. Gemeinsam im Team haben sie ein Selbstverständnis entwickelt: Das fing an bei der Umbenennung auf den Stempeln und ging bis zu der Namensnennung am Telefon.

Auch hat die Leiterin die Erfahrung gemacht, dass es ein weiterer wichtiger Schritt ist, möglichst frühzeitig einen Steuerungskreis einzusetzen. „Wir haben einen inneren und äußeren Steuerungskreis, in dem über die Angebote und die weitere Entwicklung beraten wird. So ein Kinder- und Familienzentrum gelingt nur im Netzwerk.“ Und es braucht Mut, Dinge auszuprobieren. Bis zur offiziellen Eröffnung hat es drei Jahre gedauert. Eine gemeinsame Basis zu schaffen, braucht Zeit. „Sehr, sehr wichtig war und ist in diesem Prozess eine Vertrauensbasis zwischen Träger und Einrichtung sowie die Gestaltung des Prozesses durch die Einrichtung. Auch die Kooperation und die proaktive Einbeziehung der Eltern sind wichtig. Der Elternbeirat kann eine entscheidende Rolle bei der gelingenden Entwicklung zum KiFaZ spielen.“

Sandspielzeug
Bild: Markus Spiske (Unsplash)

Jetzt kann das Kinder- und Familienzentrum Kindern, Eltern, Großeltern und Bewohnerinnen und Bewohnern des Stadtteils ganz unterschiedliche Angebote machen, etwa Beratung durch die psychologische Beratungsstelle, ein internationales Frauenfrühstück, Vorträge zu Entwicklungs- und Erziehungsfragen oder die Vermittlung von Lernpatinnen und Lesepaten.

Die Weiterfinanzierung nach Ablauf des Landesförderprogramms konnte durch eine Förderung der Stadt Karlsruhe gesichert werden.

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